Hintergrund
Freie Medien für mehr Transparenz
Je weniger Medien bei ihrer öffentlichen Aufgabe behindert werden, desto fortschrittlicher ist ein Land und umgekehrt: je stärker die Angriffe auf Medien, desto ärmer bleibt ein Land – in jeder Hinsicht. Das belegen Studien über die Wirkung unabhängiger Medien auf die Entwicklung der Länder.
Attacken auf Journalisten ohne Aufklärungsversuche sind also kein Zufall.
Sie sind System. In autoritären Gesellschaften geraten Medien als erste unter Beschuss. Mord an Journalisten ist die letzte Stufe einer brachial ausgeübten Zensur. Wer solche Geschütze auffährt, hat Angst vor Menschenrechten und vor einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung, die breite Massen konsequent einbezieht.
Die Millennium Entwicklungsziele der UN sind der Fahrplan zur Bekämpfung von Armut. Sie soll bis 2015 halbiert werden, so haben es Staatschefs weltweit öffentlich in ihrer Erklärung 2000 versprochen. Viele Fortschritte sind bereits sichtbar . Doch die Welt hinkt noch stark hinter den Zielen her. Es wird Zeit, „den Rekord gebrochener Versprechen zu brechen“ (Eveline Herfkens, UN-Sonderbeauftragte für die UN-Millenniumsziele). Ohne die Medien sind die UN-Millenniumsziele jedoch nicht erreichbar. Sich zu den UN-Millenniumszielen zu bekennen, heißt auch, auf Medienfreiheiten zu bestehen.
Medien – so wichtig wie Bildung und Investition
Informationsmedien sind die Foren, in denen Politik vorangetrieben und auch kontrolliert wird, sind das Instrument, mit dem sich Transparenz der Entscheidungsträger öffentlich einfordern und ständig beobachten lässt. Globale Partnerschaft (8. UN-Millenniumsziel) braucht verantwortungsbewusste Medien als Partner in Nord und Süd. Medien sind laut UNESCO-Studie in der Entwicklungspolitik ebenso wichtig, wie die Faktoren Bildung und Investition.
Das Recht auf freie Meinung, freie Rede und Information für alle gehört zum Kern einer Gesellschaft, die auf Wissen baut, es allen zugänglich machen will, damit komplexe Probleme der Gegenwart und Zukunft gelöst, Kriege verhindert und Konflikte überwunden werden.
Deshalb eröffnet die Un-Kampagne in Deutschland einen Blog mit Online Dokumentation über die Bedeutung der freien Medien für mehr Transparenz und Entwicklung. Ab dem 3. Mai 2009, dem UN-Tag für Pressefreiheit, wird die Online-Dokumentation dazu frei geschaltet. Hier finden Sie unter anderem Beispiele über den positiven Einfluss der Medien, die Millennium Entwicklungsziele voranzubringen. Dazu schreiben hier künftig Experten aus verschiedenen Regionen der Welt.
Werden Sie big brother
Sie können sich an dieser Kampagne beteiligen: Leiten Sie Hinweise auf Blogs und Informationen von dieser Seite an Interessierte in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, an Ihre Abgeordneten oder einfach an Ihren Bekanntenkreis weiter. Fordern Sie von Politik und Experten in Nord und Süd, Entwicklungsprojekte an den Einsatz und die konkrete Unterstützung für Medienfreiheiten zu koppeln. Werden Sie aktiv: Big brother is you, watching!
Teilhabe am Erfolg sichern
Denn das Recht auf freie Meinung, freie Rede und Information ist – als Teil der Gewissens- und Gedankenfreiheit – ist die Bedingung für Fortschritt. Mediensysteme, die unabhängig, verantwortungsvoll und in vielfältiger Weise das breite Spektrum der Interessen und Meinungen widerspiegeln, sind Grundpfeiler von Demokratien. Wer Medienfreiheiten durchsetzt, sichert sich die Teilhabe am politischen, sozialen und wirtschaftlichen Erfolg.